Fruchtbarkeit erhöhen, steigern, verbessern und testen
Die Steigerung der Fruchtbarkeit gehört für viele Paare zu einer optimierten Kinderwunschvorbereitung oder zu einer Erhöhung der Chancen bei bisher erfolglosen Versuchen. Tatsächlich können Frauen und Männer bezüglich ihrer Fertilität vieles tun. In der heutigen Zeit wird der Körper zunehmend von Umweltgiften und ungesunden Lebensrhythmen belastet. Zudem verschiebt sich der Kinderwunsch immer häufiger auf ein höheres Alter der Paare. Eine verringerte Fruchtbarkeit könnte dabei die Folge sein. Damit der unerfüllte Kinderwunsch jedoch kein bloßer Wunsch bleibt, können die Partner zunächst zahlreiche Möglichkeiten ausprobieren, um ihre Fertilität auf natürliche Weise zu erhöhen.
Frauen und Männer, die ihre Fruchtbarkeit erhöhen wollen, sollten idealerweise frühzeitig – noch vor der aktiven Kinderplanungsphase – mit ersten Maßnahmen anfangen. Die beschriebenen Tipps und Maßnahmen auf den folgenden Seiten beziehen sich vor allem auf sanfte und natürliche Möglichkeiten zur Steigerung der Fertilität für beide Partner. Gerade deshalb ist es sinnvoll, so früh wie möglich damit anzufangen, um dem Körper Zeit zur Umstellung zu geben. Die geschlechtsspezifischen Vorgänge (vor allem Spermaproduktion und Eisprung) werden maßgeblich vom Hormonsystem gesteuert. Bis es hier zu Veränderungen kommt, kann es eine Zeit dauern. Der Stoffwechsel benötigt teilweise mehrere Wochen dafür.
Bei Verdacht oder Bestätigung von Mangelerscheinungen können auch frühzeitig spezielle Nährstoffe oder Präparate eingenommen werden. Eine Blutuntersuchung der wichtigsten Werte, in Bezug auf die Fruchtbarkeit, kann bei Frau und Mann demnach sinnvoll sein oder das Paar zumindest beruhigen und Sicherheit geben.
Die Beobachtung des weiblichen Zyklus und die Ermittlung der fruchtbaren Tage können von der Frau ebenfalls frühzeitig geübt werden. Neben Verhütungscomputern und Ovulationstests kann etwa auch die symptothermale Methode dabei helfen, die körperlichen Anzeichen bei Beginn und Ende der fruchtbaren Zeit zu erkennen. Zudem bemerkt die Frau dabei frühzeitig mögliche Zyklusstörungen und kann entsprechend reagieren.
Viele Studien haben festgestellt, dass die Fruchtbarkeit in den Industrieländern, insbesondere bei Männern, seit 1960 stetig sinkt. So soll nach der französischen Datenschutzbehörte CNIL die Fruchtbarkeit von Männern seit den 1990er Jahren bis 2005 um rund 30 Prozent zurückgegangen sein. Die Gründe für diese Entwicklung können unterschiedlich sein, lassen sich jedoch wahrscheinlich auf den veränderten Lebensstil zurückführen. Frauen wie Männer werden heutzutage vermehrt Umweltgiften im Alltag, bei der Ernährung, beim Kleidungskauf und im Großstadtleben ausgesetzt. Dadurch wird der Körper ständig mit künstlichen Zusatzstoffen, Abgasen, Hormonen und Pestizidrückständen durcheinander gebracht. Der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt können belastet werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Beeinflussung der Fruchtbarkeit kann auch Stress sein. Häufiger Zeitdruck, Termine, Aufgaben im Beruf und ständige Unzufriedenheit aufgrund fehlendem Ausgleich im reduzierten Privatleben schlagen sich auf die Psyche und Gesundheit nieder.
Der unerfüllte Kinderwunsch betrifft trotz dieser Faktoren nicht jedes Paar, sondern nur rund 20 Prozent. Für sie können äußere Einflüsse jedoch einen Unterschied für die Qualität der Fruchtbarkeit ausmachen.
Ergänzungsmittel für Frauen und Männer stellen eine natürliche und einfache Weise dar, wie die Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch unterstützt werden kann. Für Frauen und Männer spielen jeweils andere Nährstoffe eine Rolle. Im Handel sind überwiegend Kombi-Präparate erhältlich, die eine entsprechende Zusammenstellung an verschiedenen Vitaminen, Spurenelementen und Nährstoffen aufweisen. In der Regel können sie der täglichen Nahrung zugeführt werden und somit die Nährstoffaufnahme unterstützen. Bei diversen Mangelerscheinungen oder Erkrankungen sollte jedoch ein Facharzt vor der Einnahme um Rat gefragt werden.
Für Frauen wird vor allem eine zusätzliche Einnahme von Folsäure empfohlen, da der Bedarf bei diesem B-Vitamin in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft um das doppelte erhöht ist. Häufig ist in den Präparaten aber auch Eisen und Jod enthalten. Gerade die Jodeinnahme sollte jedoch bei Frauen mit Schilddrüsenerkrankungen kontrolliert werden.
Für Männer spielen hingegen Zink und Selen eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit und werden häufig zusammen mit weiteren Nährstoffen wie Vitamin C oder Aminosäuren als Ergänzungsmittel angeboten. Zink und Selen spielen eine Rolle beim Stoffwechsel und beim Hormonhaushalt. Die Spermaproduktion und die Qualität soll durch solche Präparate unterstützt werden.
Bei Frauen besteht der erste Schritt häufig im Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln. Der Körper wird unter Umständen einige Wochen bis Monate Zeit brauchen, um wieder selbstständig gesunde Zyklen zu erzeugen. In diesem Zuge können beispielsweise auch Zyklus-Tees mit speziellen Kräutermischungen helfen. Eine Beobachtung des Körpers und die Ermittlung der fruchtbaren Tage sind ebenso hilfreich.
Neben regelmäßigen Eisprüngen, spielt die körperliche Gesundheit auch eine wichtige Rolle. So kann Übergewicht die Fruchtbarkeit stören, weshalb ein normales Gewicht mit natürlichen Proportionen anzustreben wäre. Hier helfen Sport und eine ausgewogene Ernährung. Alkohol, Drogen und Zigaretten sollten ebenfalls stark reduziert werden, da sie den Hormonhaushalt und den Zyklus durcheinander bringen können. Es sind also durchaus einfache Wege, womit sich die Fruchtbarkeit erhöhen lässt.
Frauen, die hingegen seit längerem erfolglos bei der Kinderplanung sind, sollten einen Facharzt zu Rate ziehen. Die Überprüfung der weiblichen Fruchtbarkeit kann über mögliche Hormonstörungen oder Fehlfunktionen der Geschlechtsorgane Aufschluss geben. Gerade bei älteren Frauen ab 35 Jahren kann die Fruchtbarkeit möglicherweise eine Unterstützung gebrauchen.
Bei Männern ist die Qualität der Samenzellen von großer Bedeutung für eine hohe Fruchtbarkeit. Daher sollte der Mann auf diverse Faktoren verzichten oder diese reduzieren, um die Produktion, die Beweglichkeit und die Vitalität seines Samens zu fördern. Dazu gehören beispielsweise kein starkes Krafttraining, aber auch kein Übergewicht. Einerseits kann der Körper durch zu viel Sport ausgezehrt und in der Samenproduktion gestört werden, andererseits kann zu wenig Sport oder Übergewicht die Durchblutung und somit die Aktivität in den Hoden verringern.
Die Vermeidung von Stress ist ebenso wichtig zum Fruchtbarkeit erhöhen, wodurch auch mehr Ruhe in die Partnerschaft kommen kann. Die Vermehrung von freien Radikalen, welche die Zellen schädigen können, spielen bei Männern auch eine Rolle. So können vermehrt Antioxidation, beispielsweise durch frisches Obst und Gemüse, den Körper vor Schäden an Erbgutzellen schützen.
Wenn die Maßnahmen zur Steigerung der Fruchtbarkeit keinen Erfolg bringen, dann kann der Facharzt auch beim Mann nach weiteren Ursachen suchen. Ein Spermiogramm kann Aufschluss über den Zustand der Spermien geben, sodass das Paar weitere Anhaltspunkte erhält.
Für viele Paare bedeuten die vielen allmonatlichen Versuche und die Misserfolge meist Stress und Erfolgsdruck. Die eigene Fruchtbarkeit und die des Partners wird oft in Frage gestellt. Dabei kann die ausbleibende Schwangerschaft auf diverse Störungen oder Erkrankungen hindeuten oder lediglich auf bisher unzureichende Maßnahmen zur Steigerung der Fruchtbarkeit. Die Ursachen können gleichermaßen bei der Frau oder beim Mann liegen. Untersuchungen beim Facharzt, zum Beispiel die Fruchtbarkeit testen lassen, sollten daher nicht als letzter Ausweg, sondern als Chance betrachtet werden.
So kann die Fruchtbarkeit in einigen Fällen bereits durch gezielte Hormongabe verbessert werden. Teilweise sind Operationen, etwa bei Fehlfunktionen, möglich und letztlich bleibt auch der Weg der künstlichen Befruchtung durch verschiedenste Möglichkeiten.